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Guten Morgen Büro

Mit Führungskräften und Mitarbeitern. Mit frischen Ideen und offenen Flächen. Mit veränderbarer Architektur und flexibler Nutzung. Mit vielfältigen Angeboten in Gebäuden, die Orte der Identifikation sind. Die Arbeit an zukunftsweisender Entwicklung von Bürokonzepten nahm aib zum Anlass für ein Gespräch unter Fachleuten – ein Erfahrungsaustausch mit Experten von zwei Bauherren über neue Perspektiven für die Büroarbeit von morgen.

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aib Office, Duisburg

Die Architekten und Ingenieure von aib haben in den vergangenen Jahren zahlreiche Projekte von Büro- und Verwaltungsgebäuden umgesetzt. Bei Projekten wie den Hauptverwaltungen der Barmenia Versicherungen in Wuppertal wurden dabei gleichzeitig neue Arbeitsplatzkonzepte realisiert. Auch beim aktuellen Bürokonzept für das Head Office der Schenker AG in Essen im Auftrag von DB Immobilien geht es um die Planung zukunftsfähiger Arbeitsplätze. Ein Gespräch zwischen aib und Experten der beiden Unternehmen über den Wandel der Arbeit und die erfolgreiche Einführung von Büroformen mit Zukunft.
 

Bürowelten heute für das Morgen gestalten!

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Claudia Bernklau

Leiterin Großprojekte und Bürokonzepte, DB Immobilien

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Kai-Uwe Lompa 

Geschäftsführender Gesellschafter, aib GmbH

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Udo Reinhardt

Leiter der Immobilienabteilung, Barmenia Versicherungen

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Albert Pecia 

ehem. Referent der Betriebsorganisation Barmenia Versicherungen (jetzt Pensionär)

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Christof Nellehsen 

Mitinhaber, aib GmbH

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„Wir bieten offene Flächen, weil das Arbeiten sich verändert hat und mobiler geworden ist.“

 

Udo Reinhardt

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Hauptverwaltungen Barmenia Versicherungen, Wuppertal

 

Udo Reinhardt (Barmenia Versicherungen): Bei den Barmenia Versicherungen sind wir durch unsere jahrzehntelange Tätigkeit mit vielen Bürowelten konfrontiert worden. Ursprünglich haben wir im Großraumbüro gearbeitet und dann kleinteiliger, in Einzelbüros und Besprechungsräumen. Nun bewegen wir uns wieder in die andere Richtung: Mehr offene Flächen, weil die Arbeitswelt sich verändert hat und das Arbeiten mobiler geworden ist.

 

Albert Pecia (Barmenia Versicherungen): Die Bürotätigkeit hat sich heute durch die Digitalisierung so verändert, dass wir monotone Abläufe verhindern müssen. Es gilt, einen Ausgleich zu schaffen – Kommunikation und Begegnung zu ermöglichen. Bei den von aib geplanten Hauptverwaltungen der Barmenia Versicherungen in Wuppertal ist das mit großen, flexibel nutzbaren Räumen gelungen. Durch die Gebäudeform der Hochhausriegel sind die Wege kürzer geworden, die Ebenen können schnell gewechselt werden. Die Gebäudetechnik mit moderner Beleuchtung und Belüftung hat ebenfalls vieles verbessert.

 

Kai-Uwe Lompa (aib): Bei der Planung der Barmenia Hauptverwaltungen haben wir damals eine ungewöhnliche Form für die standardisierten Arbeitsplätze gewählt: Die Mitarbeiter sitzen sich nicht gegenüber, sondern nebeneinander. Die Anordnung hat im offenen Raum akustische Vorteile und ergab sich zudem aus den Arbeitsprozessen. Das gesamte Gebäuderaster ist auf das Arbeitsplatzkonzept abgestimmt worden, was einen hohen Grad an Flexibilität gewährleistet. Im Sockelbereich und auf den mittleren Ebenen der Gebäuderiegel gibt es diverse Orte für Kommunikation und Begegnung.

 

Claudia Bernklau (DB Immobilien): Mit aib setzen wir für das neue Head Office der Schenker AG in Essen ebenfalls eine flexible Arbeitsumgebung um. Im Vordergrund des Bürokonzepts stehen Kommunikation, Transparenz und der Abbau hierarchiegeprägter Symbole. Die Schenker AG arbeitet international und in verschiedenen Zeitzonen – mit der ganzen Bandbreite moderner Arbeitsformen. Wir planen offene Flächen mit maximal 400 Quadratmetern und ergänzenden Raummodulen für konzentriertes Arbeiten, Besprechungen, informelle Kommunikation, Konferenzen etc. Zusammen mit aib entwickeln wir das Bürokonzept des Nutzers. Als Möglichkeit der Partizipation für die Mitarbeiter gibt es Planungsbeauftragte und Workshops für die Mitgestaltung. Ein "flexibler Möbelstempel" wurde für den Open Space entwickelt, der laufend an die Ideen und neuen Anforderungen der Nutzer angepasst wird. So realisieren wir im neuen Head Office größtmögliche Flexibilität. Mit aib arbeiten wir zurzeit an Mobiliar, das sich für Desksharing eignet.

 

Christof Nellehsen (aib): Als Planer haben wir die Erkenntnis gewonnen, dass sich die Arbeit zunehmend aus dem Zimmer in das gesamte Gebäude verlagert. Der klassische Arbeitsplatz mit Schreibtisch und Computer wird effizient minimiert. Gleichzeitig gibt es ein vielfältiges Angebot im Gebäude für das Miteinander und alle Anforderungen des Arbeitsalltags. Beim Head Office der Schenker AG werden sieben Standorte in einem gebündelt und damit die Kommunikation wesentlich verbessert. "Heimatbereiche" dienen dabei als Orte für Begegnungen und den Austausch im Team.

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„Mit dem neuen Bürokonzept ermöglichen wir Freiheiten und stiften zugleich Identifikation.“

 

Claudia Bernklau

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Head Office Schenker AG, Essen

 

 

Albert Pecia: Die Hauptaufgabe besteht heute darin, Begegnung und Kommunikation im Arbeitsumfeld zu ermöglichen. Es entstehen Spannungsfelder, weil die Arbeitsplätze immer mehr zu Vereinsamung tendieren. Man muss darauf achten, dass auch die sozialen Strukturen erhalten bleiben. Um eine Entfremdung zu vermeiden, haben wir bei der Barmenia eine Quote für Telearbeitsplätze eingeführt. Sonst besteht das Risiko, dass Mitarbeiter den Bezug zum Unternehmen verlieren.

 

Claudia Bernklau: Grundsätzlich soll bei der DB AG in Zukunft jeder Mitarbeiter örtlich und zeitlich flexibel arbeiten können. Für die Zusammenarbeit bedeutet das eine große Veränderung, die eingeübt werden muss. Zudem ist nicht jede Tätigkeit gleichermaßen flexibilisierbar und auch nicht jeder Mitarbeiter in der Lage, seine Arbeit örtlich unabhängig zu organisieren. Wir setzen die Einführung flexibler Arbeitsformen daher gemeinsam mit den Mitarbeitern und den Führungskräften der jeweiligen Unternehmensbereiche um. Der Wandel in der Unternehmenskultur muss auch auf der Führungsebene gelebt werden, denn jeder ist davon betroffen.

 

Udo Reinhardt: Auch die Hierarchie im Büro verändert sich. Führungsaufgaben werden heute weniger von Haupt- und Abteilungsleitern wahrgenommen. Es gibt vielmehr Projektverantwortliche, die dafür sorgen, dass das jeweilige Projekt im Rahmen der Vorgaben vernünftig abgewickelt wird. Sie halten nach, an welchen Aufgaben und wie lange der jeweilige Mitarbeiter arbeitet.

 

Albert Pecia: Nur das Arbeitsumfeld zu verändern, kann nicht zielführend sein. Auch die Organisation der Abläufe, die Gestaltung der Arbeit muss verändert werden. Es gibt mittlerweile diverse Möglichkeiten, Arbeitsabläufe so zu untersuchen, dass Wertmaßstäbe herausgefiltert werden, mit denen die Leistung von Mitarbeitern gemessen werden kann. Das muss nicht wie früher mit der Stoppuhr geschehen.

„Bürogebäude selbst müssen wie

eine Stadt funktionieren.“

Kai-Uwe Lompa, aib

 

Claudia Bernklau: Bei flexiblen Arbeitsweisen wird es immer relevanter, mit dem Bürogebäude einen Ort der Identifikation zu schaffen. Es ist ganz wichtig, dass große Unternehmen eine Sichtbarkeit im Stadtbild haben und über ein modernes Büroumfeld verfügen, mit dem sich die Mitarbeiter identifizieren können. Die älteren Arbeitnehmer muss man dabei genauso mitnehmen, wie die jüngere Generation. Wir ermöglichen Freiheiten und stiften gleichzeitig Identifikation. Eine offene Struktur und eine einladende und freundliche Atmosphäre gewährleistet am ehesten die Zufriedenheit der Belegschaft.

 

Udo Reinhardt: Es ist immer schwierig, von einer alten in eine neue Bürosituation zu wechseln. Es dauert eine gewisse Zeit, bis sich der Mensch an etwas gewöhnt hat. Das ist wie bei einem neuen Auto, das erst mal eingefahren werden muss.

 

Claudia Bernklau: Wir sind optimistisch, dass die flexiblen Arbeitsplätze nach der Umsetzung bald angenommen werden, da es den Mitarbeitern hilft, Beruf und Privatleben besser miteinander zu verbinden. Wir möchten die Mitarbeiter in allen Lebensphasen begleiten. Das Bürokonzept ist dabei der unterstützende Rahmen.

Kai-Uwe Lompa: Für uns ist es daher besonders wichtig, dass identifikationsstiftende Orte entstehen und nicht Büroimmobilien von der Stange. Die bauliche Gestaltung spielt dabei eine zunehmende Rolle. Projektentwickler mit konventionellen Büroarchitekturen haben heute kaum noch eine Chance.

 

Christof Nellehsen: Es lässt sich von einem zweifachen Urbanisierungseffekt sprechen: Gerade die großen Unternehmen verlagern ihren Standort zurück in die Stadt, um ein attraktives, vielfältiges Umfeld bieten zu können; auf der anderen Seite müssen die Gebäude selbst wie eine Stadt funktionieren und verschiedene Lebensräume schaffen. Bei den Hauptverwaltungen der Barmenia Versicherungen gibt es beispielsweise wie in einer kleinen Stadt einen räumlichen Zusammenhang von unterschiedlichen Angeboten für die Mitarbeiter.

 

Albert Pecia: Mit diesem Ansatz ist die Akzeptanz zum eigenen Arbeitsplatz im Neubau der Barmenia Hauptverwaltungen deutlich gestiegen. Die Art der Arbeitsplätze hat sich wesentlich verbessert.

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